Artikel-Schlagworte: „Eiche“

Wir haben eigentlich keinen Couchtisch. Im Esszimmer zog im November 2015 ein neuer Esstisch mit den Maßen 100x220cm (ausziehbar auf 280cm) mit einer 3cm dicken Eichentischplatte ein. Daher kamen wir auf die Idee Eiche auf im Wohnzimmer zu nehmen. Durch den offenen Grundriss sieht man ohnehin alles zusammen.

Also im Holzwerk Haidt nach Eichenstammabschnitten mit ordentlich Durchmesser gefragt. Ein paar Tage später kam dann der Anruf dass die Abschnitte abholbereit wären. Es erwarteten uns 2 Stücke mit 45 und 50 cm Höhe und 53 bis 60cm Durchmesser. Ordentlich. Vor allem ordentlich schwer.

Da ich nicht abschätzen konnte, wie “gerade” die Stücke im Holzwerk abgeschnitten würden habe ich natürlich mit Überlänge bestellt. Es stellte sich heraus, dass die Schnitte ziemlich gerade waren und die Stuücke daher etwas zu lang. Mit Rollen untendrunter sollte die Tischhöhe irgendow zwischen 35 und 46 cm hoch werden. Daher wurde das Stück mit dem größeren Durchmesser kurzerhand mit der ausgeliehenen Makita Kettensäge auf ca. 32cm abgeschnitten. Das war ein spannendes Vorhaben, da mit dem kurzen Schwert der Stamm mehrmals gedreht und ausgerichtet werden musste. Es hat eine gefühlte Stunde gedauert bis der Abschnitt ab war.

 

Es gab ca. 15l Holzschnipsel durch die Kettensäge

Mit meinem selbstgebauten Schlitten für die Oberfräse wurde der kleinere Abschnitt zum Testen geplant. Quasi wie mit einem Hobel.  Das gab mächtig Dreck. Die Aussenseite wurde dann mittels Bandschleifer bearbeitet, mit dem Stemmeisen die Rindenschnipsel zu entfernen und gleichzeitig eine schöne Oberfläche zu schaffen war mir nicht möglich.

Die Wochen und Monate gingen ins Land, das Holz konnte in der Garage weiter vor sich hintrocknen. Im Sommerurlaub im August konnte ich mir mehr Zeit für das Projekt nehmen. So wurde der große Riss geschalt und mit eingefärbtem Epoxidharz in mehrere Schichten ausgegossen. für die kleineren Trocknungsrisse klebte ich eine Seite mit Gaffatape ab, stellte die Scheibe auf einen aufgeschnittenen 120l-Müllbeutel und verteilte mehrere Tage lang Harz in die Risse. Natürlich wurde jedesmal nach der Aushärtung mit dem Rotex wieder nachgeschliffen. Korn 24-60. Es sollte ja noch kein Finish für die Oberfläche werden.

Leider habe ich davon keine Bilder mehr gemacht.

Für die finale Oberflächenbehandlung war ich mir sehr unschlüssig. Ich mag die Holzhaptik. Also ein offenporiges Holzstück, das nur geölt oder gewachst ist fühlt sich großartig an, finde ich. Allerdings konnte ich bei den Schleifdurchgängen immer weider feststellen, dass der Stamm gerade an den Rissen nicht wirklich glatt wurde, ausserdem war ich nicht in der Lage die durch die Oberfräse verursachten Spuren vom Planen zu entfernen, egal wie lange ich das Holz mit dem Bandschleifer bearbeitete. Wahrscheinlich war ich einfach nicht geduldig genug oder zu faul 😉 Ziel war ausserdem, das Harz in satter Farbe erscheinen zu lassen, nach dem Schliff war das natürlich durch die raue Oberfläche grau.

Weiterhin wollte ich vermeiden, dass das nicht UV-stabile Harz gelblich wird und nach Möglichkeit sollte der Stamm keinen Stress bzgl. der Feuchtigkeit bekommen. Durch die KWL im Haus liegt unserere relative Luftfeuchte zwischen 20% im Winter und 70% im schwülen Sommer. Das wäre schon anstrengend fürs Holz.

Daher fiel die Wahl auf einen wasserlöslichen Treppen- und Parkettlack mit blauem Engel der Hausmarke Primaster des Globus Baumarkts. Damit hatte ich beim Einzug die Platte des Spieltisch für den Nachwuchshandwerker behandelt und die Oberfläche war nun nach gut 5 Jahren immer noch top in Ordnung. Aufgetragen wurden 4-5 Schichten mit jeweiligem Zwischenschliff.

<Bild kommt noch>

Nun war der größere Teil des ersten Stammstückes an der Reihe. Das hatte nach dem Planen mit der Oberfräse eine Höhe von knapp 30cm. Damit das Epixodharz nicht durchläuft musste eine Seite abgedichtet werden. Das wurde mit Gewebeklebeband und einem alten Müllsack gemacht.

 

Heute wurde dann auch der grössere Block fertig und durfte ins Wohnzimmer. Hier noch ein paar Impressionen.

 

Die “kleine” Scheibe wiegt übrigens ziemlich genau 25kg.

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